Die Geschichte der Kreuzkirche
Um 800 | In unserem Gebiet finden die ersten Taufen bei Ohrum an der Oker statt. Vielleicht hat zu dieser Zeit eine Siedlung – später Lehndorf genannt – schon existiert. |
1067 | "Lehndorpe" wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt. |
1245 | Es ist eine Kirche (ecclesia) schriftlich bezeugt, deren Bau bereits eine unbekannt lange Zeit zurückliegt. Bei dieser Kirche handelte es sich um das heutige Querschiff der Kreuzkirche. Diese Kirche war eine der für unser Gebiet typischen romanischen Dorfkirchen. Ihre Mauern sind, wie man heute noch sieht, aus Bruchsteinen errichtet. Sie wurde möglicherweise wie die Braunschweiger Stadtkirchen im 12. Jahrhundert erbaut. Der reichlich verwendete Rogenstein, der am Nußberg gebrochen wurde und auch beim Bau der Stadtkirchen verwendet wurde, weist darauf hin. Diese romanische Dorfkirche hatte ihren Eingang im Norden (die steinernen Türpfosten sind noch im heutigen Mauerwerk zu sehen) und sie besaß einen typischen Westturm. Auch hier ist die entsprechende Mauerfuge noch zu erkennen – und kleine romanische Fenster, die heute nicht mehr erhalten sind. |
1249 |
Braunschweig Brunswic anno MCC quadragefimo nono. Ritter Johann von Woehlde verkauft und eignet dem Kreuzkloster elf Hufen mit der Kirche zu Lehndorp. |
1440 | Die Kirche wird renoviert, darauf verweist der Datumsstein an der Südseite des alten Kirchenschiffes ("renovata est"). Wahrscheinlich wurde zu dieser Zeit auch der alte Eingang im Norden zugemauert und ein neuer Eingang in die Westseite des Turmes eingebaut, der heute noch als Nebeneingang erhalten ist. |
1532 | Kirche und Gemeinde werden evangelisch, vier Jahre nach der Stadt Braunschweig. |
1605 | Die Kirche brennt im Zusammenhang mit der "Hildesheimer Stiftsfehde". Danach verschwindet der Turm und es kommt der heute noch existierende Dachreiter. |
1903-1905 |
Nachdem die Kirche z. T. baufällig geworden war, kommt es zu umfangreichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten. Dabei erhält die Kirche ihre heutige, einzigartige Gestalt und Ausgestaltung. Ein neues Hauptschiff in Süd-Nord-Richtung wurde gebaut, in das die vorhandene mittelalterliche Kirche als Querschiff einbezogen wird. Im Norden entsteht eine Apsis für den Altar, der bisher wie üblich im Osten gestanden hatte. Die Südfassade wird als Hauptfassade gebaut, und in sie wird auch der Haupteingang verlegt. Die gesamte Innenausstattung der Kirche wird erneuert: |
1945/46 | Nach dem 2. Weltkrieg wird die schadhaft gewordene Innenausmalung übertapeziert bzw. übergestrichen. Die Kirche wird schließlich grauweiß. |
1957 | Die Kirche erhält den Namen "Kreuzkirche", wohl wegen ihrer nun kreuzartigen Form und in Erinnerung an das Kreuzkloster, dem sie früher zugehörte. |
1972 | Die urstüngliche Deckenbemahlung wird wieder freigelegt, gleichzeitig jedoch Altar und Kanzel sowie die Bänke entfernt bzw. zerstört. Auch der Radleuchter verschwindet. |
1989 | Der Kirchenvorstand beschließt, die Innenausmalung vor allem in der Apsis, an den Bögen und in den Fensterlaibungen freizulegen und wieder herstellen zu lassen. Auf eine Gesamtwiederherstellung aller Wandmalereien wird allerdings verzichtet. |
18.03.1990 | "Wiedereinweihung" mit einem Gottesdienst. |
06.02.1995 | Der nachgebaute Radleuchter wird in einem Gottesdienst eingeweiht. Die Kosten für die Rekonstruktion wird durch Spenden aus der Gemeinde finanziert. |
Ihnen sei an dieser Stelle gedankt.
Text: Rudolf Mercker (Ehemaliger Pastor dieser Gemeinde)